Der Heureka Outperformance Fonds gewann im Vergleich zum Vormonat +0,8%.
Der DAX konnte im August +2,8% zulegen, der S&P500 +4,1%. Im August konnten vor allem bereits teuer bewertete Technologieaktien weiter steigen. Es ist ein gefährliches Spiel. Einerseits ist es unleugbar, dass Aktien wie amazon, microsoft, facebook und google zu den Gewinnern der Coronaviruskrise gehören. Sie profitieren von steigenden Käufen im internet und dem Trend zur Heimarbeit. Andererseits sind diese Unternehmen weit teurer bewertet als der Marktdurchschnitt. Die hohen Bewertungen können vermutlich nur beibehalten werden solange die Euphorie unter Anlegern anhält. Endet diese Euphorie drohen bei diesen Aktien empfindliche Verluste. Noch spekulativer ist eine Aktie wie Tesla. Teslas Marktwert überstieg Ende August jenen von General Motors, Ford, Daimler, BMW und VW zusammen.
Den massiven Überbewertungen stehen aber auch deutliche Unterbewertungen gegenüber. Einige Versicherungskonzerne in den USA werden mit Kurs-Gewinn-Verhältnissen unter 4 bewertet. Das ist der Bruchteil einer normalen Bewertung. Als im März 2000 die Technologie-Blase an der Nasdaq platzte, konnten sich in den folgenden Monaten einige Versicherungsaktien innerhalb weniger Monate verdoppeln. Sie profitierten von Umschichtungen. Das ist einer der Gründe, warum Versicherungen im Heureka Portfolio hoch gewichtet sind. Im Portfolio wurde im September der Goldminenanteil reduziert. Nach dem rasant gestiegenen Goldpreis, spricht einiges für eine Pause rund um die Marke von 2000 $ je Unze. Langfristig bleiben Goldminen trotzdem interessant. Ihr Anteil im Heureka Fonds wird vermutlich Ende des Jahres wieder erhöht werden. Da viele Goldminen Teile ihrer Jahresproduktion 2020 über Hedging-Programme zu etwa 1500 $ die Unze verkauft haben, profitieren sie erst nächstes Jahr voll vom gestiegenen Goldpreis. Der Goldminenindex für mittelgroße Goldminen (Junio Gold miner index) steht aktuell etwa nur bei 1/3 jenes Standes, den er 2011 erreichte. Damals lag der Goldpreis niedriger als aktuell.
Im August wurde auch klar, dass die Umschuldung der öffentlichen argentinischen Staatsanleihen geglückt ist. 99% der Anleihegläubiger haben zugestimmt. Da der Staatsbankrott abgewendet ist, hellen sich die Aussichten für argentinische Aktien auf. Sie sind teilweise immer noch -80% unter ihren Höchstkursen aus 2018. Daher wurde der Anteil argentinischer Aktien erhöht.
Letztendlich scheinen sich weltweit die meisten Regierungen einig zu sein. Sie wollen einen zweiten lockdown wie im März und April fast um jeden Preis vermeiden. Die endgültige Entwarnung dürfte erst mit dem Beginn wirkungsvoller Impfungen beginnen. Ob sich stark negativ von Corona betroffene Aktien bereits Monate vorher deutlich erholen oder länger brauchen, ist schwer abzuschätzen. Das Heureka-Portfolio ist darauf ausgerichtet von dieser wahrscheinlichen Erholung deutlich zu profitieren.
Herbert Autengruber